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Spielen im ukrainischen Krementschuk

34 Spieletreffs innerhalb von sieben Monaten hat Mikhail Malyutenko im abgelaufenen Jahr im zentralukrainischen Krementschuk veranstaltet. Dort lebt er seit seiner Flucht aus dem von russischen Truppen zerstörten Saltiwka. „Die meisten Veranstaltungen habe ich im örtlichen Jugendkulturzentrum, in Massenunterkünften für Flüchtlinge sowie im sehr komfortablen örtlichen Bildungszentrum durchgeführt“, berichtet Malyutenko. „Die meisten Besucherinnen und Besucher meiner Spieletreffs kommen aus den Regionen Charkiw, Luhansk und Donezk.“ Auch viele Menschen aus Krementschuk nähmen gerne an den Events teil.

Krementschuk

Der Verein Spiel des Jahres hat ihm ein „Spielend für Toleranz“-Paket geschickt, um den Start seiner Veranstaltungen zu unterstützen. „Dank dieser Hilfe konnte ich ein ziemlich breites Publikum erreichen“, freut sich Mikhail Malyutenko. „Auch Familien mit kleinen Kindern konnten die Welt der modernen Brettspiele kennenlernen und hatten viel Spaß bei ‚Concept Kids‘, ‚Funkelschatz‘ und ‚Zauberberg‘.“

Zusätzlich habe Malyutenko mehrere Spiele für seine Besucherinnen und Besucher kaufen können, die meisten seien Spiel-des-Jahres-Gewinner oder Nominierte. „Wir haben ‚Carcassonnne‘, das 2014 nominierte ‚Splendor‘, die tolle Empfehlung ‚Cacao‘, ‚Nova Luna‘, ‚Dixit‘ und ‚Zug um Zug‘“, zählt er einige Titel auf. Der absolute Hit auf seinen Spieletreffen sei „Werwörter“, so Malyutenko.

Es sei großartig zu sehen, dass die Leute die von der Spiel-des-Jahres-Jury empfohlenen Spiele lieben. „Jedes Mal, wenn ich meine Liebe zu diesen Spielen mit Menschen teile, erzähle ich ihnen von der Geschichte dieser Spiele. Und ich lenke ihre Aufmerksamkeit auf den roten Pöppel und betone, dass dies die besten Spiele sind, die mit dem renommiertesten Preis der Welt ausgezeichnet wurden.“

Die Ukraine litt auch zum Jahreswechsel unter massiven russischen Terrorangriffen, konnten wir den Nachrichten entnehmen. Trotzdem blickt Mikhail Malyutenko, der als „magic_geek“ auf Instagram zu finden ist, optimistisch auf das neue Jahr. „Ich freue mich darauf, nach Hause zurückzukehren und wieder ein normales Leben zu führen“, beschreibt er seine Hoffnung. „Ich träume davon, den Spiel-des-Jahres-Stream mit den Nominierten für 2023 in meinem eigenen gemütlichen Zuhause zu sehen, neben meinem Brettspielregal zu sitzen und Tee zu trinken.“

Krieg in der Ukraine: Brettspiele im Bunker – spielbox-Bericht ➜

Krementschuk

Fotos: Mikhail Malyutenko