Verhandlungsspaß pur bereitet die laufende Nr. 6 des Ravensburger Edellogos alea. So hoch dosiert, dass allenfalls passionierte Gegner von Verhandlungsspielen für DIE HÄNDLER VON GENUA nicht zu begeistern sein dürften. Das Spiel ist extrem interaktiv, und es vergeht während einer Partie von rund zwei Stunden praktisch kein Augenblick, in dem man nicht gefordert ist. Denn um zu gewinnen, muss man sehen, bei jedem Zug der Mitspieler möglichst zu einem Abschluss zu kommen, und sei die Marge auch noch so klein.
Es geht natürlich um Geld. Geld, das man als Startkapital hat und mehren will, das man dazu aber auch ausgeben muss. Als Preis dafür, dass der Händler an Orte zieht, die einem genehm sind. Orte, an denen man benötigte Waren erhält, Aufträge erfüllt oder schlicht nur eine Botschaft überbringt. Ein lukrativer Nebenverdienst lässt sich durch die Inbesitznahme von Gebäuden erzielen, die von den Mitspielern zu vorgenannten Zwecken immer wieder aufgesucht werden müssen. Auch dem Sammeln von Privilegien kann eine spielentscheidende Bedeutung für die Schlussabrechnung zukommen. Wo der Händler jeweils seine Tour beginnt, bestimmt der Zufall. Jeder folgende Schritt richtet sich dann aber nach dem Verhandlungsgeschick der Beteiligten und das heißt nach der Attraktivität ihrer Angebote. Und die können neben Geld auch Waren, Auftrags- oder Sonderkarten oder auch Besitzmarker umfassen und auf Teilhabe am Ertrag des Zugs oder Kompensationsleistungen gerichtet sein. Alles, was sofort abgewickelt werden kann, ist verhandelbar.
Der Autor Rüdiger Dorn ist kein Newcomer. DIE HÄNDLER VON GENUA, seine siebte Veröffentlichung, ist zweifelsohne sein Meisterstück.