Gefördert: Erschließungsprogramm für „SPEARS GAMES. Eine Familie schreibt Spielgeschichte“
Ziel der Erschließung:
Das Spear-Archiv soll als offenes Schaudepot und Forschungsstätte zum Thema Spiel / Brettspiel gestaltet werden, in dem sich anhand einer Firmensammlung die Kulturgeschichte des modernen Brettspiels nachvollziehen lässt. Zugleich möchten wir dadurch die Firma Spear, die über Jahrzehnte hinweg in Nürnberg Spielgeschichte geschrieben hat, wieder stärker ins Gedächtnis rufen: lokal, national und international.
Durch die vom Verein Spiel des Jahres bereitgestellte Förderung konnten zahlreiche Projekte in 2018 angestoßen werden, die die Sichtbarkeit des SPEAR-Archivs für verschiedenste Zielgruppen erhöhen – national und international.
Folgende Teilprojekte wurden 2018 angestoßen:
Google Arts & Culture:
Alle 2018 neu inventarisierten Objekte der Sammlung SPEAR wurden bei Google Arts & Culture eingepflegt und freigeschaltet. Zwei Onlineausstellungen sind begleitend zum Schaudepot entstanden, eine davon zu historischen Kartenspielen und die zweite zur Firmengeschichte. Weitere Ausstellungen zu den Themen „Scrabble“ und zu den Illustrationen historischer Spear-Spiele sind in Vorbereitung.
Bastelangebote:
Pädagogin Ursula Prieschl hat Bastelangebote von „Die Fliegenden Hüte“ und „Magnetisches Angelspiel“ entwickelt, die für Kinder ab dem Vorschulalter geeignet sind undgerne angenommen werden. Die Angebote werden kostenfrei durchgeführt. Ursula Prieschl wird dabei von eingearbeiteten freiberuflichen Honorarkräften unterstützt.
Digitalisierung der Firmenkataloge:
Die Firmenkataloge bis 1940 sind gescannt und digital in hoher Auflösung vorhanden. In Kooperation mit der TH Nürnberg wird ein Recherchetool entwickelt, mit dem sich die Kataloge online anzeigen, durchsuchen und algorithmisch auswerten lassen.
Dieses Tool kann theoretisch und mit Einverständnis der jeweiligen Verlage auch für andere Firmenkataloge verwendet werden und könnte zum „Digitalen Gedächtnis“ der Brettspielbranche beitragen.
SPEAR-Archiv als Forschungs- und Lehrort:
Das Spear-Archiv wird sowohl von Schulklassen als auch von der akademischen Community gut angenommen: Studierende und Forschende aus so unterschiedlichen Feldern wie Informatik, Literaturwissenschaften, Psychologie, Pädagogik oder Restauration haben sich bereits mit unserer Sammlung beschäftigt.
Coding da Vinci – Kulturhackaton:
Wir fungierten mit dem Spear-Archiv als sogenannter „Datengeber“ für den Kultur-Hackathon Coding Da Vinci, in dessen Rahmen Digitalisate unserer historischen SPEAR-Kartenspiele für die digitale Bearbeitung und Erschließung freigegeben wurden. Drei Teams haben mit den SPEAR-Spielen gearbeitet und kreative Projekte entwickelt, die im Hack-Dash von„Coding da Vinci Süd“ einzusehen sind.
Wissenschaftliche Inventarisierung der Sammlungsbestände:
Schritt für Schritt werden die Sammlungsbestände des SPEAR-Archivs wissenschaftlich erfasst und in die Museumsdatenbank des Spielzeugmuseums mit aufgenommen. Alle Objekte, die in den Online-Ausstellungen bei Google Arts & Culture gezeigt werden, sind bereits aufgenommen. Die Inventarisierungsarbeit soll über die nächsten Jahre intensiv fortgeführt werden.
Restaurierung von zwei historischen Spielen:
Zwei der wertvollen historischen SPEAR-Spiele werden zurzeit im Rahmen einer Abschlussarbeit an der TH Köln im Studiengang „Restaurierung und Konservierung vonKunst- und Kulturgut“ professionell restauriert. Die Restaurierung weiterer Spiele der Sammlung SPEAR wäre wünschenswert.
Beteiligung an Publikationen:
Das Strong Museum Rochester und das Rochester Institute Of Technology planen ein wissenschaftliches Überblickswerk zur Geschichte der jüdischen Spiele- und Spielwarenindustrie. Dafür hat ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des RIT in Kooperation mit der Universität Paderborn einen Forschungsaufenthalt in Nürnberg verbracht und im SPEAR-Archiv geforscht. Eine Intensivierung der Kooperation wird angestrebt, nicht zuletzt im Kontext der Projektentwicklung „Haus des Spiels“, in welchem die Weiterentwicklung des Deutschen Spielearchivs und damit auch der Teilsammlung SPEAR eine zentrale Rolle spielt.
Sonderführungen:
Um das SPEAR-Archiv einer möglichst großen Gruppe an Personen zugänglich zu machen, werden in regelmäßigen Abständen Führungen angeboten, die die Geschichte des Verlags selbst sowie die Nürnberger Spielgeschichte allgemein am Beispiel der Sammlung SPEARund der im Februar 2017 eröffneten Ausstellung „SPEAR-SPIELE. Eine Familie schreibtSpielegeschichte“ vermittelt.
Kooperationspartner SPEARS GAMES Archive Trust:
Für die oben aufgeführten Projekte erhielt das Deutsche Spielearchiv ebenfalls Unterstützung vom SPEARS GAMES Archive Trust.