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Empfehlungsliste Spiel des Jahres: Hitster

Ich bin ein Kind der Achtziger. Die Musik dieses Jahrzehnts hat mich geprägt. Titel, Interpret, Erscheinungsjahr – die Daten für Hits dieser Epoche kenne ich aus dem Effeff:

1983

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1984

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1985

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1988

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Das hilft, wenn bei „Hitster“ (von Marcus Carleson, erschienen bei Jumbo) eines dieser Lieder gespielt wird. Denn es geht darum, Musiktitel chronologisch nach Erscheinungsjahr zu sortieren.

Wichtigstes Hilfsmittel dafür: ein Smartphone. Mittels „Hitster“-App scannen wir den QR-Code auf der Rückseite der Songkarten und schon wird ein Lied abgespielt (Spotify). Mein Musiklehrer in der Grundschule hat mir verleidet, dass ich selbst lauthals mitsinge. Aber andere in der Runde tun das. Summen mit, wippen mit. Und manchmal stimme ich in den Chor ein. Vor allem bei den frühen Achtzigern bin ich textsicher.

1982

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Bei Songs aus den Fünfzigern habe ich Schwarzweißfilme vor Augen, bei den Titel aus den Zehnern sehe ich gegen meine Kinder keine Sonne.
So mancher Song lässt mich in Erinnerung schwelgen. Meine erste große Liebe. Lieder von Alben, die ich noch als Schallplatte hatte. Abi-Zeit. Die Jugendjahre wirken im Rückblick unheimlich lang. Die jüngsten Jahrzehnte? Mit Düsenantrieb vorbeigeflogen. Was sich beim „Hitster“-Spielen eben bemerkbar macht. Aber egal. Musik ist ein Instrument der guten Laune. Hier auf jeden Fall. 300 Lieder aus der Zeit vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis 2021 sind dabei. Von Enrico Caruso bis Justin Bieber.

2021

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Was gut dazu passt: „Hitster“ bietet unterschiedliche Spielvarianten. So kann jeder die auswählen, die ihm am besten passt. Kooperativ etwa. Wie viele Titel können wir in die richtige Reihenfolge bringen, ehe die fünf Fehlerchips aufgebraucht sind? Der Rekord in meinen Runden liegt bei 34. Ein phänomenaler Abend mit meinen Kollegen. Gemischte Gruppe, gemeinsam genial. Diese Variante taugt auch, um das Eis in einer neuen Gruppen zu brechen. Besonders schön ist es, wenn – wie an dem Kollegenabend – unterschiedliche Generationen zusammenkommen und jeder sein Musikwissen einbringen kann. Karte scannen, Lied hören, Karte verdeckt in die Zeitleiste mit den schon gespielten Karten legen, Karte umdrehen und prüfen, ob die Jahreszahl an diese Stelle gehört.

Aber natürlich kann ich mich mit den anderen in der Runde auch messen. Wer hat hat zuerst zehn Karten in seiner Zeitleiste? In der Standardversion reicht es, das Lied richtig einzusortieren. Wer zudem Interpret und Titel benennen kann, verdient sich Tokens, die er zum Stibitzen von Karten, Austauschen einer Aufgabe oder zum Erhalten einer Freikarte nutzen kann. Wer sich gut auskennt, erhält zusätzliche Vorteile. Drei Tokens abzugeben, um eine Karte einfach so einsortieren zu dürfen, wirkt mitunter arg stark. Um Unterschiede im Musikwissen auszugleichen, macht es auch Spaß, heterogene Teams aufzustellen.

Wer er anspruchsvoller mag, wählt die Pro- oder Expertenversion. Dann muss ich den Song nicht nur zeitlich richtig einschätzen, sondern auch Interpret und Titel benennen, um die Karte behalten zu dürfen. Oder eben auch noch das Erscheinungsjahr kennen. Um den Kenntnissen der Mitspieler gerecht zu werden, lassen sich die Anforderungen natürlich auch individuell festlegen. „Hitster“ erlaubt es, die Regeln nach den eigenen Vorlieben zu beugen. Schön!
In den vollen Genuss des Spiels komme ich allerdings nur mit einem Premium-Account bei Spotify. Wird ein kostenfreier Zugang genutzt, werden die Lieder nur angespielt. Zudem sind dann auf dem Smartphone die Angaben zum Lied zu sehen, sodass einer aus der Runde den DJ mimen muss, der nicht mitraten kann. Kein Drama, aber eben nicht optimal. Andererseits wäre es auch eine gute Option für die Premium-Variante, Lieder nur anspielen zu lassen. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen.
Doch den Spaß trüben diese technischen Einschränkungen kaum. Um es mit den Worten der Musik zu sagen:

„Respect“
(Aretha Franklin, 1967)

„I Love It“
(Icona Pop (feat. Charli XCX), 2012)

„Tränen lügen nicht“
(Michael Holm, 1974)

„Oops! … I Did It Again“
(Britney Spears, 2000)

PS: Immer schön die Smartwatch verdeckt halten, denn auf einer mit dem Smartphone verbundenen Uhr werden Songtitel und Interpret angezeigt …

Karsten Grosser