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Empfehlungsliste Kinderspiel des Jahres: Douzanimo

Verstecken zu spielen ist nicht nur in Kindergruppen, sondern in „Douzanimo“ (Sébastien Decad bei Djeco) auch im Tierreich ein beliebter Zeitvertreib.

Und wie ein Kind, das neugierig aus seinem Versteck herauslugt, sehen wir auch von den Tieren immerhin die Mitte ihres Gesichts. Was fehlt, sind die Ohren. Diese befinden sich nämlich verdeckt in einer Auslage. In gewohnter Memo-Manier decken wir hier reihum Plättchen auf, um die Tiere zu vervollständigen. So weit, so gut; klingt vertraut und eigentlich auch nicht so schwierig, oder? Zumal wir auch zusammen helfen.

Doch die Zeit drängt. Ein paar kleine runde Tiermarker sind bei „Douzanimo“ nämlich der besondere Clou. Diese limitieren nicht nur die Anzahl unserer Züge, sondern zeigen auch an, welches Tier gerade gesucht wird. Der Marker wandert jedoch nach jedem Aufdecken ein Tier weiter. Und das bringt Spannung, denn die Kinder haben ständig im Blick, welche Ohren in ihrem Zug gesucht werden und achten auf diese ganz besonders. Gleichzeitig muss sich die Gruppe immer wieder auf etwas anderes fokussieren. Da vergisst man sechs Züge später schnell, ob das Gnu-Horn nun das zweite oder dritte Plättchen von links war. Hat ein Marker seine Runde abgeschlossen, folgt der nächste.

Und so gehen die Marker viermal alle Tiere ab, die noch nicht vollständig sind. Danach sollten wir zwölf farbenfrohe, und vor allem komplette, Dschungelwesen ausliegen haben. Das schafft man aber gar nicht so oft und es ist genau diese Herausforderung, die Kinder (und Erwachsene) reinzieht. Das sollte doch nicht so schwer sein, denkt man sich. Aber „Douzanimo“ führt noch so konzentrierte Spieler:innen gern in die Irre. Das Ohr des Nashorns stellt sich doch als das ähnlich graue Ohr des Nilpferds heraus. Gleiche Hintergründe führen zu Verwechslungen. Und dadurch, dass man sich immer auf ein unterschiedliches Tier konzentrieren muss, verliert man schnell den Überblick.

Es ist faszinierend, was immer noch aus Memospielen rauszuholen ist. Aber die Kombination aus vorausschauendem Merken, der limitierten Anzahl an Zügen und den charmanten Tieren bringt so viel Spannung, Emotion und Begeisterung an den Spieltisch, dass man an jede Partie eine weitere dranhängen will. Und wenn es doch mal zu einfach wird, kann man ja einen Marker weglassen und sehen, wie weit man mit drei Runden kommt. Aber das ist nur was für sehr Geübte.

Johanna France