„Memo Friends“ steht im Regal und pfeift leise ein Lied vor sich hin. Mit einem Mal wird „Traumfänger“ daneben gestellt. „Memo Friends“ schaut neugierig rüber.
Memo Friends: Hey, du… wie geht’s?
Traumfänger: Ganz gut und dir?
Memo: Auch ganz gut. Ich bin Memo Friends, ab drei Jahren, für 1-2 Spieler. Und du?
Traum: Ich bin Traumfänger, ab vier Jahren, für 1-4 Spieler. Freut mich.
Memo: Mich auch. Bist du neu hier?
Traum: Nein, ich wurde umgeräumt. Es kommen neue Spiele. Ich stand eigentlich im Regal unter dir.
Memo: Dann ist es ja kein Wunder, dass wir uns nicht kennen. Was macht man bei dir so?
Traum: Bei mir müssen die Kinder Albträume abdecken.
Memo: Das klingt aber gruselig…
Traum: Nee, gar nicht. Die Albträume sehen total witzig aus. Und man muss versuchen, abzuschätzen, welches Kuscheltier den Albtraum auf der Karte komplett abdecken kann. Da darf dann nichts mehr zu sehen sein. Und wenn man das schafft, darf man sich toll gemachte Punktechips aus einem Beutel ziehen. Der ist wie ein Kissen, total flauschig und weich.
Memo: Und die Kuscheltiere und Albträume sind alle unterschiedlich groß… richtig?
Traum: Ja, genau.
Memo: Und wenn man mit einem kleinen Kuscheltier einen Albtraum abgedeckt hat, gibt’s wahrscheinlich mehr Punkte, als wenn man das mit einem Großen geschafft hat.
Traum: Stimmt auch. Toll, wie du das alles sofort durchblickst.
Memo: Danke schön.
Traum: Und worum geht’s bei dir?
Memo: Ich bin eigentlich drei Spiele in einem.
Traum: Echt jetzt?
Memo: Ja, echt. Entweder man spielt mich alleine, dann muss man sich den Aufbau auf der Karte merken. Wo steht der Baumstamm, wo der Fuchs und so weiter. Und das dann fehlerfrei nachbauen. Oder man spielt genau dasselbe gegeneinander auf Schnelligkeit. Oder der eine beschreibt dem anderen das Bild und der muss es dann nachbauen.
Traum: Ah ja, verstehe. Das wird dann echt anspruchsvoll für 3jährige, weil es um „davor“, „dahinter“ und „daneben“ und so Dinge geht, oder?
Memo: Genau so ist es. Du kennst dich aber auch gut aus.
Traum: Danke schön. Ich will ja nicht angeben, aber ich… ich war auf der Empfehlungsliste zum Kinderspiel des Jahres 2021.
Memo: Nein!
Traum: Doch. Ich schwörs.
Memo: Ich auch!
Traum: Nein!
Memo: Doch!
Traum: Das ist ja ein Ding…
Memo: Merkwürdig, dass wir uns da nicht schon getroffen haben… obwohl… nee, ging ja nicht. War ja nur virtuell.
Traum: Stimmt. Aber die Kinder hatten bestimmt ne Menge Spaß mit dir, oder?
Memo: Garantiert. Und mit dir auch, was?
Traum: Unbedingt. Und ist doch toll.
Memo: Was denn?
Traum: Bei mir ist alles so supersüß illustriert und bei dir sind ganz tolle Spielsteine drin und alles ist so griffig.
Memo: Da hast du Recht. Irgendwie… sind wir genau richtig für Kinder.
Traum: Und wenn die groß sind, dann spielen die bestimmt die Spiele von Gegenüber.
„Memo Friends“ und „Traumfänger“ schauen zum gegenüberliegenden Regal, wo lauter Spieler für Kenner- und Expertenspieler stehen. Sie rufen nett herüber.
Memo: Huhu, Leute…
Traum: Na, wie geht’s euch?
Memo: Guckt mal, wie zeigen den Kindern, wie toll spielen sein kann…
Traum: … und wenn die dann erwachsen sind, kaufen die euch. Toll, oder?
„Gloomhaven: Die Pranken des Löwen“ und „Wasserkraft“ unterhalten sich gerade, schauen aber herüber und lächeln kurz.
Gloomhaven: Stimmt, super.
Wasserkraft: Richtig spitze!
Dann wenden sie sich aber wieder ab.
Gloom: Glaubst du wirklich, das Tutorial in meinen Regeln ist zu anspruchsvoll? Das ist doch schon total runtergebrochen von meinem großen Bruder…
Wasser: Für Leute die deinen großen Bruder mögen, ist das sicher total super. Aber für andere… kann das echt ne harte Nuss sein…
„Memo Friends“ und „Traumfänger“ grinsen sich an.
Memo: Solche Probleme haben wir nicht.
Traum: Nee, Gott sei Dank. Unsere Regeln sind kurz, knackig, sehr verständlich und man kann sofort anfangen, uns zu spielen.
Memo: So wie es sein muss bei einem Kinderspiel.
Traum: So isses!
Eine Hand greift „Memo Friends“ und holt es aus dem Regal.
Memo: Ich glaube, ich werde gekauft.
Traum: Ok, war schön, dich mal kennengelernt zu haben.
Memo: Ebenso.
„Memo Friends“ ist auf dem Weg zur Kasse… aber kehrt dann wieder um. Die andere Hand greift „Traumfänger“.
Traum: Ich flipp aus… wir werden beide gekauft!
Memo: Yippiiiieeee! Jetzt können wir ganz lange quatschen. (Ruft zu Gloomhaven: Die Pranken des Löwen und Wasserkraft herüber): Guckt mal, Leute, wir wurden gekauft!
„Gloomhaven: Die Pranken des Löwen“ und „Wasserkraft“ schauen kurz aus ihrem Gespräch hoch und lächeln…
Gloom: Spitze!
Wasser: Prima!
… sind dann aber sofort wieder in ihr Gespräch vertieft…
Gloom: Das find ich bei dir echt hart. Dass man den anderen förmlich das Wasser abgraben kann.
Wasser: Das stimmt. In diesem Punkt bin ich echt gemein…
…während „Memo Friends“ und „Traumfänger“ zur Kasse gebracht werden.
Memo: Wir haben bestimmt eine richtig gute Zeit zusammen.
Traum: Auf jeden Fall! … Wenn sich die Kinder immer die Hände waschen vor dem Spielen.
Memo: Ach ja… da war ja was. Egal… hoffen wir mal aufs Beste!
„Memo Friends“ ist von der Goula-Redaktion und erschienen bei Goula / Jumbo, „Traumfänger“ ist von David Franck und Laurent Escoffier, erschienen bei Space Cow.
Christoph Schlewinksi