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Empfehlungsliste Spiel des Jahres: Magic Rabbit

Houdini war bekannt für seine Entfesselungskünste, Copperfield durchquerte gar die Chinesische Mauer. Doch all das verblasst, wenn wir in „Magic Rabbit“ (Julie Dutois, Romaric Galonnier, Ludovic Simonet und Cécile Ziégler bei Funbot)  neun Kaninchen aus neun Hüten ziehen. Vor den Applaus haben Autor:innen und Verlag allerdings 150 Sekunden Hektik gestellt. Mehr Zeit haben wir nicht, um die Hüte den Kaninchen gleicher Nummer zuzuordnen.

Glücklicherweise dürfen wir uns dieser Aufgabe gemeinsam stellen. Und so werfen wir einen Blick auf Hüte, die in einer zufälligen Reihe vor uns ausliegen. Darunter, ebenso zufällig und obendrein verdeckt, jeweils ein Kaninchen. Erfolgreich ist der Zaubertrick erst dann, wenn beide Reihen aufsteigend sortiert wurden. Dazu steht uns reihum eine Aktion zur Verfügung.  Entweder schauen wir uns ein verdecktes Kaninchen an, wir tauschen zwei Hüte miteinander oder gleich einen ganzen Stapel aus Hut und Kaninchen. Und damit das nicht zu einfach ist, liegen auf einigen Kaninchen noch Tauben und blockieren den Stapel, bis wir sie von dort wegbewegen.

Als wären Zeitdruck und die hektischen Blicken der Mitspieler noch nicht genug, beginnt „Magic Rabbit“ an dieser Stelle eigentlich erst so richtig. Denn wer den ersten Trick gemeistert hat, darf sich an drei Umschläge mit einer Vielzahl weiterer Aufgaben wagen. So taucht ein Zombie-Kaninchen auf, wir geraten unter Hypnose oder müssen neben den Kaninchen auch die Hüte verdecken. Dadurch stellt das Spiel selbst für absolute Veteranen eine echte Herausforderung dar.

Hektik, Memory, Kooperativ… „Magic Rabbit“ ist ein kurzweiliger und abwechslungsreicher Spaß. Wie bei einem guten Zaubertrick werden Spieler und Spielerinnen sich schon bei der ersten Partie kaum losreißen können. Zugleich steckt in den Umschlägen so viel Abwechslung, dass das simple Prinzip lange frisch und spannend bleibt. Beeindruckend, wie die Lernkurve stetig steigt, die gemeisterten Aufgaben immer komplexer werden und dennoch stets der Wunsch vorherrscht, noch mehr zu schaffen.

Tim Koch