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Metro

Metro

In Vorbereitung der Weltausstellung des Jahres 1900 wurde sie in Paris gebaut, die sagenumwobene Metropolitain, kurz „Metro“ genannt. Noch heute ist sie eines der sichersten Nahverkehrsmittel der Welt, Jahr für Jahr Millionen von Passagieren befördernd. Für ihre Erbauung wurde die ganze Stadt jahrelang um- und umgebuddelt.

Der Spieleautor Dirk Henn führt ihnen das jetzt mit seinem Spiel METRO drastisch vor Augen. Rund um den 8×8 Felder großen Spielplan und auch in Spielfeldmitte sind insgesamt 36 U-Bahn-Stationen angesiedelt, bekannte wie Montparnasse und Bastille und Louvre, aber auch weniger bekannte – hier haben Autor und Graphiker offensichtlich mit Akribie den Metro-Fahrplan von Paris ausgeschlachtet.

Bei den Metro-Stationen, die ringsherum an den Rändern des Spielplans angesiedelt sind, führt ein Gleis hinaus, ein anderes hinein. Klar ist zunächst, dass hier gestartet wird. Nach einem genauen Plan stellen die Spieler also nacheinander zunächst die Waggons ihrer Farbe auf. Dann bekommt jeder Spieler verdeckt ein Schienenkärtchen überreicht. Und schon kann der fröhlich-chaotische U-Bahnbau beginnen.

Die Schienenkärtchen zeigen viele verschieden Kombinationen von geraden und verzweigten Gleisverläufen. Wer an der Reihe ist, deponiert sein Kärtchen nach reiflicher Überlegung da, wo es ihm nutzt und/oder nach Möglichkeit einem der lieben Mitspieler schadet. Aber leider geht es einem da so, wie im richtigen Leben: Nicht immer zieht man die Karte, die man gerade braucht. Und meistens erhält einer der Gegenspieler genau im ungünstigsten Moment die Karte, die einem am meisten schadet.

Dirk Henn kennt offensichtlich die Gehässigkeit seiner Spielergemeinde und hat vorgebeugt. Eine Karte, bei der der Gegenspieler umgehend wieder in seine Start-Station zurückgeführt wird, darf nicht gelegt werden. Aber auch so hält das Spiel viele Überraschungen parat. Eine Linie, auf die man besonders große Hoffnung gesetzt hat, wird umgehend geknickt. Eine andere, mit der man gar nicht gerechnet hat, bringt Punkte, dass einem ganz schwindelig wird.

Jedes Plättchen, über das die Metro geführt wird, bringt einen Punkt. Sind es viele Plättchen, gibt es viele Punkte. Aber die werden einem selten gegönnt und ergeben sich oft genug eher aus Zufall, einer unbedachten Gnade oder Unaufmerksamkeit der Konkurrenz.

Mit der Gestaltung des Spiels hat sich der Verlag große Mühe gegeben. Selten genug: Hier kann rundum das Auge wohlgefällig mitspielen. Der Spielplan und das Spielmaterial ist ordentlich gestaltet, die Spielregel verständlich und präzise.