Als es 1980 auf dem deutschen Markt auftauchte, erinnerte es die Beobachter an das klassische Kartenspiel ROMMÉ. Aber RUMMIKUB, im Erscheinungsjahr „wegen seiner soliden Aufmachung, seines hohen Spielwertes und der Tatsache, dass es in besonderer Weise geeignet ist, Jung und Alt zu fröhlicher Spielgemeinschaft zu vereinen“ – so die Jury-Begründung – zum Spiel des Jahres gewählt, ist mehr als nur eine ROMMÉ-Variante. Das Spiel entstand in den frühen 20er Jahren in Rumänien, weil mit einem Kartenspiel aus Holzsteinen die Spielkarten-Monopolsteuer umgangen werden konnte. RUMMIKUB vereinte dabei geschickt Elemente von ROMMÉ, MAH-JONGG und DOMINO. Dieser besondere Charakter hat das Spiel zu einem vielfach abgewandelten Dauerbrenner gemacht.
Der raffiniert konstruierte Kunststoffkasten der Erstauflage enthält 106 Spielsteine aus handfestem Plastik. Die Steine im DOMINO-Format machen einen wesentlichen Teil der Neuerung aus, die RUMMIKUB gegenüber verwandten Kartenspielen auszeichnet: sie schaffen eine neue Spielatmosphäre, erlauben eine gute, rasche Handhabung im Spiel, schaffen Übersicht beim Sortieren und Ablegen und sind nicht so leicht vom Winde verweht wie Karten. Die Steine zeigen vier Serien der Zahlen von eins bis dreizehn in vier Farben; hinzu kommen zwei Joker. Die dazu gehörigen Stellbretter sind in der ersten Auflage als Boden und Deckel Teil der Verpackung.
Wenn jeder 15 Steine als Startkapital aufgenommen hat, geht es darum, als Erster alle seine Spielsteine in Gruppen oder Reihen abzulegen. Gruppen von Steinen bestehen aus drei oder vier Steinen mit gleicher Zahl, aber unterschiedlicher Farbe; Reihen aus drei oder mehr Steinen in lückenloser numerischer Folge. Hat ein Spieler auf seinem Spielbrett Gruppen oder Reihen im Wert von 30 Punkten bilden können, darf er diese auf dem Tisch auslegen. Wer an der Reihe ist, aber noch nicht auslegen kann, muss einen Stein aus dem Vorrat nehmen; bis zu 24 haben Platz auf dem Stellbrett.
Hat man jedoch die Grundanforderungen an Punkten erst einmal erfüllt, kann man auch einzelne Steine auslegen, zum Beispiel an schon bestehende eigene Gruppen oder Reihen oder im Wege der Manipulation fremder Auslagen. Das heißt, dass jeder Spieler jede ausgelegte Reihe oder Gruppe so verändern darf, dass er mit eigenen Steinen neue Kombinationen bilden kann. Unter der Voraussetzung, dass mindestens drei Steine zusammen bleiben und dass Gruppen – also zahlengleiche, farbdifferenzierte Auslagen – nicht gesplittet werden dürfen, wenn sie einen Joker enthalten. Der Jokerstein kann natürlich jeden anderen Stein ersetzen; ist er ausgelegt, kann er von einem anderen Spieler gegen den entsprechenden Zahlenstein eingetauscht werden. Dieser Spieler darf den Joker aber nicht auf sein Spielbrett nehmen, sondern muss ihn sofort auf dem Tisch wieder verwenden.
Das Geheimnis des anhaltenden Erfolges von RUMMIKUB liegt wohl zum einen in der einfachen Grundregel. Zum anderen spielt das durchaus sinnliche Vergnügen des Spiels mit den Steinen und die ungeheure Variationsbreite der Grundregel eine wesentliche Rolle. Anfängern wird der Einstieg ins RUMMIKUB leichtgemacht. Zugleich können erfahrene Profis im Umgang mit den 106 Steinen und vielfältigen Regelvarianten ihre ganze Könnerschaft entfalten, wenn sie sich etwa mit RUMMIKUB SABRA, RUMMIKUB CANASTA oder RUMMIKUB INTERNATIONAL beschäftigen.