Gefördert: Adolf-Kolping-Berufsschule in München
Wir im Fachbereich „Betreuung und Pflege“ an der Adolf-Kolping-Berufsschule haben uns mit dem Projekt „Spielend den Alltag meistern“ beworben. Unsere Schule ist private, staatlich anerkannte Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung in München. Unsere Schüler:innen kommen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und bringen alle heterogene Vorerfahrungen, Dispositionen und Belastungen mit.
Ziel des Projekts war das gemeinsame Spielen, verbunden mit sozialem Lernen und verknüpft mit den Unterrichtsinhalten aus dem Teilbereich der „Betreuung in Kinder- und Senioreneinrichtungen“.
Anfangs merkten wir, wie unterschiedlich die Spielerfahrungen unserer Schüler:innen waren. Viele hatten seit langem nicht mehr „einfach so“ gespielt, einige kannten gar keine Brettspiele und waren sofort Feuer und Flamme
Die Spiele wurden fachübergreifend in den Unterricht eingebunden. Dabei zeigte sich, dass speziell das Lesen und Verstehen der Regeln eine Herausforderung sein kann. Wir nutzten Anleitungen in einfacher Sprache, die einige Spielhersteller anbieten, YouTube-Videos und vor allem das gegenseitige Erklären. Geduld, gegenseitige Rücksichtnahme, wechselseitige Unterstützung wirkten sich auf die Klassengemeinschaften aus. Eine Verbesserung der Kommunikation zeichnete sich ab.
Im Laufe des Schuljahres bildeten sich schnell Spielgruppen mit dem gleichen Lieblingsspiel. Während die einen in jeder freien Minute Qwirkle spielten, bevorzugten andere Dixit oder Just One. Bei Pictures erweiterten wir das Material selbst um Büro- und Wäscheklammern, Stiften usw., so dass mehr Personen teilnehmen konnten. Besonders spannend war das Spiel „echoes – der Ring“, bei dem man sich ganz auf sein Gehör verlassen musste.
Gemeinsam gestalteten die Schüler:innen dann ein Memory-Spiel auf kleinen Holz-Plättchen, das zentrales Element unserer Abteilung beim Markt der Berufe an der Schule war. Verknüpft mit Informationen zum Thema Demenz erklärten und spielten die Schüler:innen mit den Besuchern.
Zum Ende des Projekts entwickelten wir gemeinsam einseitige Steckbriefe zu den Lieblingsspielen. Diese enthielten neben den selbst formulierten Regeln auch Informationen über besondere Tricks, unsere Regelvariationen und eine Bewertung „Das fanden wir besonders gut/schwierig“.
Im nächsten Jahr werden wir mit den neuen Klassen und den angeschafften Spielen wieder ein Projekt starten, bei dem wir Spielstunden in Alten- und Servicezentren anbieten wollen, um noch mehr Bezüge zu beruflichen Themen herzustellen.
Verena Schlöser,
Studienrätin; Abteilungsleiterin im Fachbereich Betreuung und Pflege