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Gefördert: Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsgrundschule

Gefördert: Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsgrundschule in Geldern

Wir sind ein Offener Ganztag einer Gemeinschaftsgrundschule am Niederrhein. Sehr viele Schüler*innen der Grundschule, über 145 Kinder, besuchen den Offenen Ganztag. Unsere Einrichtung liegt in der Trägerschaft der Caritas Geldern-Kevelaer e.V.
Somit sind viele Kinder acht lange Stunden in der Schule. Die Grundschule wird hier mehr als ein Lernort, sondern ein Lebensort für die Kinder. Im Ganztag wird gespielt, gegessen, gestritten und sich wieder vertragen, entspannt, bewegt und auch gefeiert. Dies alles ist mehr als „nur“ Betreuung.
Wir sind ein multiprofessionelles Team von aktuell zehn Fachkräften mit vier Gruppen. Unsere Aufgaben im Ganztag sind vielfältig: Pädagogische Betreuung, Elternarbeit und der Austausch mit den Lehrkräften. Neben dem Mittagessen und der Hausaufgabenbetreuung bieten wir Arbeitsgemeinschaften, Förder- und Freizeitangebote, Spiel und Sport sowie kulturelle Angebote an.

Auf der Jagd nach Monstern

„Spiele im OGS-Alltag – Förderung der Selbstwahrnehmung vom ICH zum WIR“ war unser Projekt 2022/2023 und beschäftigt uns auch noch in diesem Jahr.
Wir möchten das „Spiele spielen“ noch mehr in unseren Alltag im Offenen Ganztag integrieren und scheinbar ganz nebenbei verschiedene Aspekte der Förderung durchführen.
Wir stellen zunehmend fest, dass elektronische Spiele in jedem Haushalt reichlich zu finden sind, Gesellschaftsspiele hingegen weniger. Auch die Bereitschaft oder die Möglichkeit der Eltern mit den eigenen Kindern Gesellschaftsspiele zu spielen hat deutlich abgenommen. Währenddessen den Kindern viel Zeit für elektronische Spiele eingeräumt wird. Weniger WIR in der Familie – mehr ICH alleine am PC, Handy, PlayStation etc.

Gesellschaftsspiele fördern die sozialen Kompetenzen, wie Kommunikation (Zuhören, Verständnis), das Teilen von Erfahrungen (Wertschätzung anderer Meinungen), die Zusammenarbeit (Wir sind ein Team) um gemeinsame Ziele zu erreichen, aber auch das Aushalten, wenn man verliert (Frustrationstoleranz und Konfliktfähigkeit). Motorische und feinmotorische Fähigkeiten verbessern sich. Die Kreativität und Fantasie werden angeregt.

Kognitive Fähigkeiten, wie logisches Denken (Taktiken und Strategien entwickeln), Flexibilität und Gedächtnis werden gefördert und ganz wichtig – der Spaß darf nicht zu kurz kommen! Woher kommt den wohl der Begriff „spielend lernen“?
Da uns im turbulenten OGS-Alltag oft die Zeit für zeitlich länger andauernde Spiele fehlt, haben wir uns bei bei diesem Projekt auf Gesellschaftsspiele konzentriert, die kurzweiliger und auch nicht zu komplex sind, sodass unsere Kinder auch untereinander miteinander spielen können. Die Kinder haben sich freudig mit unserer Unterstützung Spiele ausgesucht, die wir durch Ihre Förderzusage kaufen konnten.

Pause im Labyrinth

So konnten wir neben den Gesellschaftsspielen in den Gruppenräumen, die jederzeit bespielt werden können, einen „Spielewagen“ einrichten. Dieser wurde mit besonderen Spielen bestückt. Im Rahmen einer wöchentlichen AG werden diese Spiele in einem separaten Raum mit mehr Ruhe und ausreichend Zeit gespielt. Neue Spiele werden von einer/m Erzieher*in vorgestellt und erklärt. Später übernehmen Kinder der AG die Trainerfunktion und leiten andere Kinder an.
Nun sind fast zwei Jahre vergangen und wir stellen eine positive Entwicklung in allen Gruppen fest. Täglich werden in den Gruppen Spiele mit Begeisterung gespielt. Mal nur ein schnelles Spiel, wie Dobble, weil es gleich zum Mittagessen geht. „Rummicub“ als Entspannung nach den Hausaufgaben oder „Twister“, wenn Spannungen durch Bewegung abgebaut werden müssen. Es ist für jedes Kind etwas dabei!

Auf die wöchentliche Spiele-AG freuen sich die Kinder besonders: Keine Ablenkung, mehr Ruhe im Raum und vor allem mehr Zeit. Da kann man gemütlich eine Stunde ungestört „Sagaland“, „Das verrückte Labyrinth“ und mehr spielen.
Es ist schön, dass viele unserer Kinder Gesellschaftsspiele neu entdeckt und viel Spaß dabei haben. Wir können auch feststellen, dass unsere Kinder ihre eigenen Kompetenzen erweitert haben. Sie konnten ihre Ausdauer steigern und zunehmend mehr Empathie für ihre Mitspieler entwickeln. Der sorgfältige Umgang mit den Spielen (auf Vollständigkeit achten etc.) muss weiterhin noch geübt werden.
Wir haben auch schon neue Pläne, wie Spielenachmittage mit den Eltern, um Gesellschaftsspiele mehr in das familiäre Umfeld zu etablieren.

Ute Vos
Fachkraft für Integration- und Inklusionspädagogik
OGS Albert-Schweitzer-Grundschule