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Gefördert: anderes Festival e.V.

Gefördert: anderes Festival e.V.

Gemeinsam mit dem Verein „anderes Festival e.V.“ haben wir ein Brettspielzelt auf das „Jenseits von Millionen“-Festival gebracht.

Der Verein wurde 2008 gegründet, um einmal im Jahr ein zweitägiges Musikfestival zu veranstalten. Ziel ist es, sich intensiv mit der Region Friedland im ländlichen Brandenburg zu beschäftigen, um vor Ort eine nachhaltige Festivalstruktur zu etablieren. Darüber hinaus unterstützt der Verein mit der Durchführung des Festivals Kinderhilfsorganisationen mit einer jährlichen Spende von mindestens 2 € pro verkaufter Eintrittskarte sowie allem, was nach Abzug der Festivalkosten auf der Habenseite verbleibt.

Bisher war das Angebot hauptsächlich musikalisch und literarisch ausgerichtet, nun haben wir das Repertoire um Brettspiele als Kulturform ergänzt. Es handelt sich dabei um eine schöne Möglichkeit der Begegnung und Beschäftigung für die Besucher:innen in der konzertfreien Zeit auf dem Gelände. Das Festival „Jenseits von Millionen“ fand dieses Jahr am ersten Augustwochenende statt.

Entspannung im Brettspielzelt

Das Brettspielzelt war ein niederschwelliges, kostenloses Angebot auf dem Zeltplatz des Festivals. Dort konnte man über Brettspiele miteinander in Kontakt kommen, neue Erfahrungen machen und gemeinsam Spaß haben. Das Brettspielzelt wurde dabei von fünf ehrenamtlichen Spieleerklärer:innen betreut, die für einen reibungslosen Ablauf, das Zusammenkommen unterschiedlicher Menschen und ein angenehmes Erlebnis sorgten.

Am ersten Tag waren viele Besucher*innen noch über das Angebot verwundert und wir haben deutlich gemerkt, dass moderne Gesellschaftsspiele für manche noch Neuland sind.
Der Beginn des zweiten Tages war der komplette Kontrast und es bildete sich schon vor Öffnung des Zeltes eine Warteschlange. Innerhalb kürzester Zeit waren alle Plätze besetzt, was sich auch bis zum Ende des Tages nicht änderte. Dank der Unterstützung verschiedener Verlage und des Spiel des Jahres e.V. konnten wir jeder Person, die sich die Zeit zum Spielen nahm, ein Spiel mit nach Hause geben.

Wir sind begeistert von der positiven Resonanz außerhalb der sonstigen Brettspielblase und freuen uns auf die nächste Gelegenheit, Menschen durch Spiele miteinander zu verbinden.

Die größte Erkenntnis war, dass sich das Publikum mit der Zusammensetzung unseres Teams veränderte. Zu Beginn war unser Team aufgrund später anreisender Erklärerinnen überwiegend männlich und zog vor allem Männer an. Als unser Team komplett und annähernd paritätisch besetzt war, wurde auch das Publikum vielfältiger. Dies unterstreicht für uns deutlich, wie wichtig Diversität bei der Gestaltung solcher Veranstaltungen ist.

Überraschenderweise waren es vor allem Einzelpersonen und Zweiergruppen, die das Angebot ausgiebig nutzten. Größere Gruppen spielten eher lediglich eine Partie und zogen dann weiter.

Festivalspiele

Einige Spiele waren auf dem Festival besonders beliebt: „Smart 10, „Krasse Kacke“, „Team 3“, „Cross Clues“ und „Sea Salt & Paper“ wurden häufig gespielt. Wider Erwarten war die Nachfrage nach größeren und längeren Spielen sehr hoch. „Azul“ und „Sea Salt & Paper“ waren Dauerbrenner. Das Publikum bevorzugte eher ruhigere Spiele als aufregende Action- oder Partyspiele. Bei den Kindern waren „Zunge raus!“ und „Fang den Wurm“ der Renner.

Durch seine strategisch günstige Lage am Eingang des Campingplatzes zog das Zelt viel Aufmerksamkeit auf sich. Viele Leute waren neugierig und interessierten sich für die Welt der modernen Brettspiele. Es gab aber auch anfängliche Skepsis, der wir mit einer kreativen Idee begegneten: Box of Rocks. Dabei traten vorbeigehende Besucher*innen in einer Quizfrage gegen die Box voller Steine an, was als unterhaltsame Einführung in die Brettspielwelt hervorragend funktionierte.

Wir stellten fest, dass die vorhandenen Tische relativ unflexibel für wechselnde Gruppenzusammensetzungen waren. Für die Zukunft halten wir es für eine gute Idee, pro betreutem Tisch nur ein ausgewähltes Spiel anzubieten, so dass sich die gefundenen Gruppen nach dem Spiel wieder mischen. Eines der schönsten Ergebnisse sind drei Spiel-Telegram-Gruppen, die sich direkt auf dem Festival zur Vernetzung in verschiedenen Städten gebildet haben. Das zeigt, dass das gewünschte Zusammenbringen von Menschen wunderbar funktioniert hat.