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Gefördert: Jugendtreff Chillbude

Gefördert: Jugendtreff Chillbude in Mittelangeln

Unser Ziel war es eine gute Mischung für verschiedene Gruppengrößen, Interessen und auch Schwierigkeitsgraden zu generieren ohne eine Dopplung mit dem Bestand der örtlichen Bücherei zu haben. Wichtig war außerdem, dass das Spielmaterial gut für eine regelmäßige Nutzung und eine Ausleihe geeignet ist. Diese Liste wurde dann unseren Jugendlichen, sowie den Besuchern der Bücherei vorlegt um eine Beteiligung der Zielgruppe sicherzustellen. Außerdem gab es die Möglichkeit eigene Spiele auf die Liste zu setzten. (Diese wurden dann über die Spieledatenbank überprüft und bei entsprechender Eignung mit auf die Wunschliste gesetzt.) Mithilfe dieser „Wunschliste“ wurden nach Beratung beim örtlichen Spielehändler die vorangeschriebene Spieleauswahl bestellt. Ursprünglich war für die Beschaffung des Spielschrankes ein einfacher Rollwagen angedacht. Bei der Recherche zur Beschaffung, fiel uns dann der nun angeschaffte Rollschrank auf. Dieser ist zusammenklapp- und verschließbar. Durch die Möglichkeit des Aufklappens kann der Schrank flexibel seiner Umgebung angepasst werden und ist anschließend schnell und einfach verstaut. Gerade das zügige und platzsparende Verstauen bei Nicht-Nutzung waren uns die hohen Mehrkosten wert.

Beim Einkaufen

Mit der Lieferung der Spiele am 02.10.2023 konnte unser Projekt mit regelmäßigen Spielenachmittagen starten. Jeden Dienstag blieben die Konsolen aus und die Spiele wurden für die Kinder und Jugendlichen im Jugendtreff ausgelegt. (Unser Schrank wurde leider erst Mitte März 2024 geliefert.) Zunächst griffen die Jugendlichen eher nach bereits bekannten Spielen. Nach und nach konnten wir sie aber auch für unbekannte und, je nach Zeitkontingent komplexere Spiele begeistern. Schnell stellten sich die verschiedenen Präferenzen der einzelnen Personen ein. Nach den Weihnachtsferien im neuen Jahr, haben wir angefangen die Spiele auch außerhalb der Dienstage zur freien Nutzung zur Verfügung zu stellen. Hier war zu beobachten, dass gerade bei einer höheren Besucherzahl sich kleinere Gruppen fanden, die gemeinsam zu Gesellschaftsspielen griffen. Die Nutzung von Gesellschaftsspielen brachte uns in unserer Arbeit eine weitere Möglichkeit um Beziehungsarbeit zu leisten. Gerade bei Spielen, die wenig Kommunikation im Spielverlauf benötigen, nutzen die Kinder und Jugendlichen die Zeit um zwischen ihren Zügen mit uns über ihre Sorgen und Nöte zu sprechen.

Wir haben uns entschieden das Pilotprojekt erst mit den Osterferien offiziell zu beenden, weil wir beobachten wollten, wie sich der Frühling und die dauerhafte Verfügbarkeit der Spiele auf das Verhalten der Jugendlichen auswirken. Bereits in den Herbstferien hatten wir als Ferienangebot ein Spieletag beworben. Dieser wurde leider nicht gut angenommen und wurde daher leider abgesagt. Die Erfahrung zeigt, dass Ferienangebote, zumindest in den Oster- und Herbstferien, immer davon abhängig sind, wie die jüngeren Kinder betreut werden. Ältere Kinder und Jugendliche, die auch selbst mobil sind, nutzen die Ferienzeit meist um sich mit ihren Freunden zu verabreden.

Den zweiten Versuch eines Spielenachmittags starten wir daher unter der Woche im Februar. Hier stand zunächst während der Zeit des Jugendtreffs neben der geförderten Spielesammlung und dem Bestand der Bücherei, auch private Spiele aus dem eigenen Fundus zum Ausprobieren und Spielen verfügbar. Die Konsolen wurden für diesen Tag ausgeschaltet und die Räumlichkeiten der Bücherei zusammen mit denen des Jugendtreffs in eine „Ludothek“ umgewandelt. 18 Uhr, mit Schließzeit der Bücherei und des Jugendtreffs, durften dann die Erwachsenen alleine die Räumlichkeiten für sich einnehmen. Gerade der Erwachsenen-Spieleabend hatte regen Zulauf. Einige Teilnehmende wollten sich auch später gemeinsam zum Spielen verabreden.

„Challengers!“ in der Chillbude

Wir haben uns entschieden, dass Konzept, dass die Spiele täglich im Jugendtreff frei verfügbar sind beizubehalten, da wir hier den größten Nutzen für unsere tägliche Arbeit sehen. Wie zu erwarten, werden die Spiele auch in den „helleren“ Jahreszeiten genutzt, aber aufgrund des guten Wetters werden viele Aktivitäten nach draußen verlagert. Daher werden wir gerade für die komplexeren Spiele, hauptsächlich in der dunkleren Jahreszeit, sowie in den Ferien Spiele(nachmit)tage veranstalten. Gerade bei den Ferienangeboten hat sich gezeigt, dass Beharrlichkeit sich auszahlt. Neben dem bereits erfolgreichen Spielenachmittag für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, werden wir auch weitere Thementage mit aufnehmen. So sollen durch verstärkte Werbung durch das Familienzentrum gerade Eltern animiert werden (wieder mehr) mit ihren Kindern zu spielen.

Auch die Fachtage für pädagogisches Personal und Ehrenamt befinden sich noch auf unserer Projektliste. Hierzu werden uns allerdings zunächst fachliche Unterstützung (z.B. durch die Brettspielakademie) holen. Während der Planung der Spielenachmittage haben wir zunächst Abstand von der Idee der Ausrichtung von Turnieren genommen. Andere Angebote zeigen, dass gerade zeitlich länger bindende Veranstaltungen schlecht angenommen werden. Daher stünde der Planungsaufwand wohl in keinem angemessenen Verhältnis zum „Ertrag“ und unsere Arbeitszeit können in andere Spieleprojekte fließen. Für die Sommerzeit ist nun angedacht die Spiele für den Verleih vorzubereiten. Geplant ist den Verleih über den Jugendtreff ab den Sommerferien zu ermöglichen. Eine Übernahme in den Bestand der Bücherei ist frühestens Sommer 2025 angedacht. Ein weiterer, schrittweiser Aufbau des Spielebestands ist (hauptsächlich durch Spenden) schon im Gange. Wir haben auch schon mit der Spiele-Empfehlung für den Bestand der Bücherei begonnen. Dieser wird sehr gut angenommen und wird im Laufe der Zeit weiter ausgebaut.

Maria Renner