„Leseohren e.V. – das Stuttgarter Vorleseprojekt“ ist eine mehrfach ausgezeichnete Vorlese-Initiative. Derzeit gestalten über 500 ehrenamtliche Lesepatinnen und -paten unzählige Vorlesestunden in Kindergärten, Schulen, Stadtteilbibliotheken, Flüchtlingsunterkünften und weiteren Einrichtungen. Zudem führen wir zahlreiche Veranstaltungen mit verschiedenen Kooperationspartnern durch, um auf die Themen Leseförderung, Integration und Bildungsgerechtigkeit aufmerksam zu machen.
Um unsere Vorlesestunden sowohl für die Kinder als auch für die Lesepatinnen und -paten spannend und abwechslungsreich zu gestalten, bieten wir regelmäßig Fortbildungen an. Die Fortbildung „Und wo ist der Würfel? – Einsatz von Gesellschaftsspielen beim Vorlesen“ setzt sich mit der spielerischen Lese- und Sprachförderung auseinander. Spiele regen dazu an, Geschichten zu erzählen und können in die Vorlesesituation überleiten, sie anleiten oder erweitern. Die Spiele können immer in Verbindung mit einem Buch oder einer Geschichte stehen. Den Kindern fällt es in einer Spielsituation außerdem oft leichter, sich für längere Zeit zu konzentrieren.
Vor der Förderung durch „Spiel des Jahres“ war es unseren Lesepaten leider nicht möglich, die in der Fortbildung vorgestellten Spiele zu entleihen, um sie in ihren Einrichtungen einzusetzen. Im Mai 2019 konnten wir dann insgesamt 21 Gesellschaftsspiele erwerben und einen vereinseigenen Bestand aufbauen. Um den Spielebestand für unsere Lesepatinnen und -paten zugänglich zu machen, wurde im internen Bereich unserer Webseite eine Verleihliste angelegt. Literaturlisten, die Spiele und passende Literatur als „Medienpaket“ beinhalten, lassen sich dort nun ebenfalls finden. Mittlerweile können die Spiele während der regelmäßigen Vorlesestunden in knapp 300 Stuttgarter Einrichtungen zum Einsatz kommen.
Um unseren Lesepatinnen und -paten kreative Anregungen zu geben, wie sie die Spiele in einer Vorlesestunde einsetzen können, wurden am 26. und 28.11.2019 zwei zusätzliche Fortbildungen zum Thema Vorlesen und Spielen angeboten. Inhaltlicher Schwerpunkt war hierbei der Einsatz von Spielen beim Vorlesen für geflüchtete oder immigrierte Kinder. Bei der Arbeit mit Kindern die nur über schlechte Deutschkenntnisse verfügen, setzen wir Spiele als „Eisbrecher“ ein, da einfache Brett- und Kartenspiele auch ohne großen Wortschatz eine Verbindung zwischen Vorleser und „Leseohr“ aufbauen.
Sueva Chabenat
Projektkoordinatorin der „Lese-Heimat-Stuttgart“