Gefördert: Staatl. Museum Ägyptischer Kunst in München
Das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst, zentral gelegen im Münchner Kunstareal, präsentiert eine der wichtigsten Sammlungen altägyptischer Objekte weltweit, lädt ein zu einer Entdeckungsreise durch 5000 Jahre Kunst und Kultur und bietet faszinierende Einblicke in die Lebenswelt des alten Ägypten.
Doch wir blicken nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in Gegenwart und Zukunft. Unser Anspruch ist es, möglichst vielen Menschen einen niederschwelligen Zugang zur Institution Museum zu bieten, weswegen wir gemeinsam mit Boardgame Historian vom 22. bis 24. November 2024 ein großes Spiele-Event organisiert haben.
Unglaublich viele Spielemedien (Brettspiele, Videogames, Rollenspiele, (Sammel-)Kartenspiele) ziehen ihre Inspiration aus der Bildwelt des Alten Ägypten. Dabei werden oft Archetypen und Klischees bedient, wie der Fluch des Pharao, Pyramiden, Labyrinthe, Gold und Schatzsuche. Somit tragen gerade Brettspiele in einer breiten Öffentlichkeit zur Ägyptenrezeption bei und machen neugierig auf vergangene Epochen.
Indem die Spiele nun in einem Museum selbst ausprobiert werden konnten, wo sich die altägyptischen Originalobjekte finden, haben wir eine wunderbare Verbindung geschaffen. Das Publikum konnte die Konstruktion der in den Spielen zu findenden Bilder vom alten Ägypten selbst nachvollziehen. Rezeptionsgeschichte wurde so erfahrbar gemacht und vermittelt, welche historischen Themen und Persönlichkeiten in Spielen aufgegriffen und wie viel Historizität in Spielen steckt.
Dazu trug nicht nur die 400 qm große Spiele-Fläche bei, sondern auch das umfangreiche Begleitprogramm. Unmittelbar neben den Spieletischen haben wir in Kooperation mit dem Deutschen Spielearchiv Nürnberg, Boardgame Historian und Pegasus Spiele eine Spiele-Ausstellung aufgebaut, die neben einer Dokumentation der Geschichte des Brettspieles und seines Platzes in der Gesellschaft auch eine Reihe von Ägypten-Brettspielen der letzten hundert Jahre zeigt.
Im Auditorium des Museums fanden Vorträge und Podiumsdiskussionen statt zu Archäologie und Ägyptologie im (Brett-)Spiel, Spiele im alten Ägypten und Spiele im Museum.
Aus den Gesprächen der Fach- und Museums-Vertreter*innen vor Ort ergab sich der Wunsch auf weiteren Austausch, in Planung ist die Gründung einer eigenen Arbeitsgruppe, die beim deutschen Museumsbund angesiedelt werden soll.
Rund 1.500 Menschen nahmen an dem Programm teil – Radio, Fernsehen und Zeitung berichteten und sowohl Teilnehmende als auch Unterstützende waren voll des Lobes, alle erwarten eine Fortsetzung – wir auch, denn unsere hauseigene Bibliothek hat mit den erworbenen Brettspielen ein neues Sondersammelgebiet.
Roxane Bicker
Leitung Kulturvermittlung
→ Playlist der Vorträge und Podiumsdiskussionen
→ Bericht im BR-Fernsehen