Der Spiel des Jahres e.V. muss mit großem Bedauern vermelden, dass Martin Klein den Verein Ende September verlassen wird. Seit 2014 gehört Klein der Jury für die Wahl des Spiels des Jahres und des Kennerspiels des Jahres an, von 2018 bis 2020 war er stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Darüber hinaus engagierte sich Martin Klein bei vielen zeitintensiven Auslandsaktivitäten. Er vertrat das Spiel des Jahres sowohl beim Spielprojekt mit der Bundeswehr als auch auf Messen in den USA.
Seine Kritiken veröffentlicht Martin Klein überwiegend in Videoform auf seinem YouTube-Kanal Spielerleben. Schon als 29-Jähriger, also ungewöhnlich jung, wurde er in die Jury berufen. Obwohl damals erst seit vier Jahren als Spieleblogger aktiv, hatte er sich als Kritiker rasch einen Namen gemacht. Kleins Rezensionen stehen für klare, begründete Kritik, analytische Tiefe und ein präzises Urteil. Er rezensiert als Spieler mit Herz, der sich von tollen Spielerlebnissen begeistern lässt, umgekehrt aber auch keinen Hehl daraus macht, wenn Spiele ihn emotional unberührt lassen, langweilen oder sogar richtig ärgern. Die unbedingte Ehrlichkeit ohne Ehrfurcht vor Namen oder Meriten macht ihn unter den deutschsprachigen Kritikern zu einer herausragenden Instanz.
Nicht nur von Spielen verlangt Martin Klein viel. Er legt auch hohe moralische Maßstäbe an sich selbst, sein eigenes Tun und sein Wirken als Kritiker. Dazu gehört, eine Aufgabe hundertprozentig zu machen – oder eben gar nicht. Martin Kleins Prioritäten haben sich in den vergangenen Jahren verlagert, er kann nicht mehr seine volle Zeit für die sehr aufwändige Jurorenarbeit investieren und gibt sein Amt deshalb auf.
Martin Klein wird dem Verein fehlen. Seine ethische Geisteshaltung, seine Leidenschaft in Diskussionen, seine wertvollen Beiträge und präzisen Analysen. Auch seine Gradlinigkeit, unbequeme Auseinandersetzungen um der Sache willen nicht zu scheuen. Und erst recht sein kluger Witz, seine Originalität und Selbstironie. Martin Klein war ein toller Kollege. Die Jurymitglieder danken ihm für die Jahre, die er dem Verein geschenkt hat.