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Kinderspiel des Jahres: „Beim Spielen geht es um das, was uns verbindet“

Am Montag kürte die Kinderspieljury des Vereins Spiel des Jahres das Legespiel „Dragomino“ zum Kinderspiel des Jahres 2021. Das Spiel basiert auf „Kingdomino“, dem Spiel des Jahres 2017. Es zeige auf eine „eindrucksvolle Weise, wie man aus einem Familienspiel ein Kinderspiel macht“, heißt es in der Begründung der Jury, und es „bringt eine interessante und fantastische Atmosphäre auf den Tisch, in der Kinder sich nach bereits einer Partie komplett selber zurecht finden.“

Die deutschsprachige Fassung des Spieles der französischen Autoren Bruno Cathala und Marie und Wilfried Fort erscheint im Pegasus Verlag. Bruno Cathala wird damit zum dritten Mal von der Jury Spiel des Jahres ausgezeichnet. 2017 erhielt sein Spiel „Kingdomino“ die Auszeichnung zum Spiel des Jahres, 2006 erhielt „Schatten über Camelot“ den Sonderpreis „Fantastisches Spiel.“ Auch für das Ehepaar Marie und Wilfried Fort war die Auszeichnung nicht die erste. Schon 2019 wurde ihr Spiel „Tal der Wikinger“ als Kinderspiel des Jahres ausgezeichnet. In diesem Jahr waren die beiden ebenfalls mit ihrem Spiel „Fabelwelten“ nominiert.

Marie und Wilfried Fort

Die Preisverleihung fand in diesem Jahr pandemiebedingt schon zum zweiten Mal als Livestream ohne Publikum statt, übertragen wurde aus den Studios von Nerdstar TV in Bielefeld. „Vor einem Jahr begrüßte ich alle zu einer, wie wir damals dachten, einmalig stattfindenden Preisverleihung“, sagte der Koordinator der Kinderspieljury, Christoph Schlewinski, in seiner Moderation, „ohne Bühne, ohne Publikum, und vor allem: ohne Kinder. Jetzt, ein Jahr später, müssen wir wieder auf all das verzichten.“ Besonders schade sei dies, weil es sich um das 20-jährige Jubiläum der Verleihung des Kinderspiels des Jahres handele. „Das Kinderspiel hat sich in den letzten 20 Jahren enorm weiterentwickelt“, sagte Schlewinski, und würdigte in seiner Moderation die 29 Beiräte und neun Vereinsmitglieder, die in diesen 20 Jahren mehr als 2000 Spiele „auf Kindergarten-, Schul- und Wohnzimmertische“ gelegt hätten. „Dadurch wurden in den letzten 20 Jahren tausende Kinder immer wieder in neue, faszinierende und spannende Welten entführt“, sagte Schlewinski. „Aus spielenden Kindern werden spielende Eltern, die wiederum ganz selbstverständlich mit ihren Kindern spielen.“

Bruno Cathala

Ganz besonders betonte Schlewinski die verbindende Kraft des Spielens: „Je mehr Menschen sich zusammen an einen Tisch setzen und gemeinsam spielen, desto mehr erleben wir Spiele als starke Waffe gegen Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und demokratiefeindliches Gedankengut. Denn beim Spielen geht es nie um das was uns trennt, sondern immer um das, was uns verbindet.“

KINDERSPIEL-KOORDINATOR CHRISTOPH SCHLEWINSKI mit „Pöppel“ und Logo

Im Livestream schaltete Schlewinksi zu den Autoren und Autorinnen der nominierten Spiele, die in diesem Jahr alle aus Frankreich kamen. Es sei, sagte dort Bruno Cathala, alleine schon eine Ehre, nominiert zu werden. Mit dem Preis hätte er allerdings nicht gerechnet. Umso größer war die Freude bei ihm sowie Marie und Wilfried Fort, als „Dragomino“ die Auszeichnung Kinderspiel des Jahres 2021 erhielt. Auf ihrer Facebookseite verrieten die beiden zudem, dass der Tag der Verleihung zufällig auch ihr 13. Hochzeitstag sei.