Aus dem Wald tauchen kleine Feenwesen auf – und wollen gleich mal in ein Raster gelegt werden. Unsere Jurymitglieder haben sich in ihren jeweiligen Medien mit „Pixies“ (Johannes Goupy bei Pegasus Spiele) auf Waldwanderung mit den putzigen Wesen begeben.
„Wir konkurrieren um die wertvollste Kartenauslage. Karten gibt es in vier Farben und mit Punktwerten von 1 bis 9. Diese Punkte bekomme ich jedoch nur dann, wenn die Karte in meiner Auslage auf einer anderen liegt (die sich dann ‚Waldboden‘ nennt)“, erklärt Udo Bartsch das Spiel. „Unabhängig von vorhandener oder fehlender Unterlage zählt jede Karte zudem einen negativen oder positiven Punktwert entsprechend ihrer Symbole (Spiralen plus, Kreuze minus). Und ich punkte für die größte zusammenhängende Gruppe einer Farbe. In jeder Runde werden so viele Karten aufgedeckt, wie Personen mitspielen. Reihum (und mit wechselnder Startperson) wählen wir eine der Karten. Wohin ich sie dann lege, ist vorgegeben: Jede:r baut ein Raster aus drei mal drei Karten.“
Bartsch findet den Auswahlprozess der Karten nicht trivial: „Weil die Karten dreifach gewertet werden, sind viele von ihnen nicht einfach nur gut oder nur schlecht“, schreibt er. „Letztendlich gilt es, alles zu beachten und alles unter einen Hut zu bringen. Und letztlich bin ich natürlich sowieso immer davon abhängig, was mir die Kartenauswahl ermöglicht und was nicht.“ In seinen Spielerunde sei „Pixies“ überdurchschnittlich gut angekommen, was sicherlich auch an der Grafik liege: „‚Pixies‘ benötigt keine Vorbereitung, man ist ständig involviert und trifft Entscheidungen.“ Dennoch findet er die Punkteabrechnung am Ende zu langwierig. „Hilfreich wäre ein Schreibblock gewesen, aber weil die umfangreiche Addition viel Platz erfordert, hätte der nicht in die Schachtel gepasst.“ Dessen ungeachtet mache das Spiel für Bartsch „nichts falsch, es gefällt mir durchaus, ich spiele gerne mit“. Allerdings nicht langfristig: „‚Pixies‘ hat für mich keinen speziellen Kniff, mit dem ich mich dauerhaft auseinandersetzen möchte, es weckt keine Emotionen, die ich wieder und wieder erleben wollte.“¹
Maren Hoffmann findet in der Mechanik von „Pixies“ nicht viel Neues. „Aber wer ein einsteigerfreundliches Legespiel für zwischendurch sucht, ist hier gut bedient“, schreibt sie. Ganz besonders gefalle ihr die von Sylvain Trabut gestaltete Grafik. „Er arbeitet mit den Materialien, die er bei seinen Streifzügen durch die Natur findet“, schreibt Hoffmann. „Die überbordende Kreativität steckt an, auch wenn man selbst nicht auf Anhieb ein mehrköpfiges Pixie-Orchester mit Winz-Instrumenten hinbekommen wird.“²
Auch in den Spielerunden von Johanna France ist das Spiel gut angekommen. Für sie sei es im besten Sinne ein „Wirtshaus-Kartenspiel, weil es leicht zugänglich und locker ist. Ich kann es auch gut nebenbei spielen, wenn ich das möchte.“ Auch Wenigspieler in ihrem Bekanntenkreist konnte sie für „Pixies“ begeistern, „weil es so locker-leicht ist und auch etwas konstruktives hat“, sagt sie. „Meine Auslage wächst langsam und ich habe die Hoffnung, dass ich da noch das Verbindungsglied finde, um eine schöne, große Gruppe zu machen.“ Für France stecken in „Pixies“ sehr „viele interessante taktische Entscheidungen“, das dann allerdings eher im Spiel zu zweit. Die Auswahl aus der Auslage im Drei- oder Vierspieler:innenspiel fand sie etwas „frustrierend“, weil hier nur eine Karte pro Person ausliegt und nicht, wie im Zweispieler:innenspiel, zwei. „Gerade wenn du an dritter oder vierter Stelle bist, bist du dem, was ausliegt oft sehr ausgeliefert“, sagt France. „Ich hatte da oft das Gefühl, meine Entscheidung ist da egal.“ Sie bemängelt auch den hohen Glücksfaktor, der sich mit den taktischen Entscheidungen oft nicht ganz die Waage halte. Dennoch lautet ihr Fazit: „Ich würde das sofort jeder Person empfehlen.“³
Auch Michaela Poignée gefällt die Grafik sehr gut: „Ich finde das total niedlich gemacht“, sagt sie. „Da sieht man, wie viel Liebe in dem Spiel drinsteckt.“ Aber auch sie sieht, dass das Spiel „sehr, sehr glückslastig“ ist. Aber Poignée findet es auch „kurzweilig“ und meint: „Es ist nett, ich würde es immer wieder mitspielen, es ist aber auch nicht so, dass ich unbedingt ‚Pixies‘ spielen muss.“ Für sie ist es „ein Familienspiel mit eingängigen Regeln“, das, aufgrund seiner Größe, perfekt zum Mitnehmen sei.⁴
Ebenso findet Julia Zerlik die Grafik „richtig klasse“ und „sehr vielfältig“. Sie findet, „Pixies“ sei ein „kleines, feines Familienspiel“, das „schnell gespielt“ sei. Es sei „das perfekte Spiel für die Mittagspause, weil es superschnell erklärt ist“. Allerdings sei es „kein Spiel, wo man jetzt wahnsinnig große Entscheidungen trifft. Es ist kein Spiel, was unglaublich Emotionen weckt.“ Dennoch zittere man während der Kartenauswahl oder freue sich, wenn eine passende Karte komme. In ihren Runden sei es gut angekommen, was sicherlich auch den Illustrationen läge. „Es wird jetzt kein Dauerbrenner, aber ich hatte viele Runden, in denen es richtig Spaß gemacht hat“, sagt sie. Sie empfiehlt das Spiel nicht nur für die Mittagspause, sondern auch als kleinen Absacker am Ende eines Spieleabends.⁵