Gefördert: Lernen durch Spielen
Zeitraum der Startphase: März 2016 bis Juli 2016 – Weiterführung folgt
Gruppengröße beider Gruppen: 6 bis 12 Kinder
Alter: 6 bis 12 Jahre
Umfang: wöchentlich je 2 Stunden pro Gruppe nach Schulschluss
Ich bin beim Träger felicitas gGmbH mit Sitz in Dorf Mecklenburg als Schulsozialarbeiterin angestellt. Ich arbeite seit April 2015 an der Grundschule Neukloster und an der Förderschule Neukloster – Schule mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“. Beide Schulformen sind in einem Gebäude vereint. Nach Absprache mit den Lehrerinnen begleite und unterstütze ich Kinder beider Schulen in der Einzel- sowie Gruppenarbeit. Ich führe wöchentlich ein Präventionsprogramm in den ersten Klassen durch, welches die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder fördert und sie für den friedlichen und umsichtigen Umgang untereinander sensibilisiert.
Mein Ziel war es, mit dem Projekt „Lernen durch Spielen“ Kinder beider Schulen für klassische Spiele fernab des Digitalen zu begeistern, um friedliche Kommunikation und ein faires Miteinander zu fördern. Gleichzeitig sollte die Aufmerksamkeit dafür geweckt werden, welche Möglichkeiten es gibt, Freizeit sinnvoll zu gestalten.
Ich wollte die Kinder aber auch fordern, sich neuen Herausforderungen zu stellen (Spielanleitungen lesen, verstehen und anderen Mitspielern erklären), Regeln einzuhalten, Entscheidungen der Gruppe auszuhalten, auch wenn sie nicht den eigenen Wünschen entsprechen, sowie Frust beim Verlieren auszuhalten.
Die teilnehmenden Kinder waren von Beginn an hellauf begeistert und interessiert. Die Entscheidung, welches Spiel wir spielten, war jedes Mal schwer, aber die Abstimmung erfolgte demokratisch. Die Kinder waren stolz, dass sie sich die Spielregeln alleine aneignen konnten.
Mit vielen Spielen wurde Teamarbeit gefördert. Unbewusst wurden Rücksichtnahme und Geduld trainiert. Die Kinder erhielten sofortige Rückmeldung bei positivem und negativem Verhalten. Jede Spielstunde wurde abschließend mit den Kindern ausgewertet. Für die Kinder war es toll, immer kleine wahrnehmbare Erfolge für sich haben.
Reaktionsgeschwindigkeit, Konzentration und Kulturtechniken wurden auf eine leichte Art und Weise geübt. Sichtbare Erfolge innerhalb kürzester Zeit konnten die Kinder wahrnehmen und annehmen. Gehässigkeiten in Bezug auf Siegen und Verlieren konnte ich schnell unterbinden, da bei der großen Auswahl an Spielen jedes Kind andere Stärken beweisen konnte. Ich machte den Kindern deutlich, dass es in erster Linie um das Spielen an sich geht. Wortschatzerweiterung, Anwendung der Kulturtechniken, faires und achtsames Miteinander waren positive und wahrnehmbare Erfolge.
Die Kinder beider Schulen haben diese für sie besondere Stunde in ihrer freien Zeit gerne und regelmäßig angenommen. Es wurde immer selbstverständlicher, hinterher auch alle Spiele einzuräumen und sorgsam mit ihnen umzugehen. Wenn sich das Bewusstsein weiter schärft, wird es im kommenden Schuljahr möglich sein, Spiele übers Wochenende auszuleihen.
Jana Möller, Schulsozialarbeiterin,
Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen „Fritz Dietloff von der Schulenburg“ / Grundschule Neukloster