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Gefördert: Spielend (kennen)lernen am Marie-Curie-Gymnasium in Dresden

Gefördert: Spielend (kennen)lernen am Marie-Curie-Gymnasium in Dresden

Als Mitglied des internationalen Netzwerks der UNESCO-Projektschulen setzt sich die Schulgemeinschaft des Marie-Curie-Gymnasiums Dresden besonders für interkulturelles Lernen, Toleranzerziehung, Demokratieverständnis und Umwelterziehung ein. Erklärtes Ziel ist es, bei den Schülern Friedensverständnis, Achtung der Menschenwürde und vorurteilsfreies Handeln, verbunden mit der Bereitschaft zur Übernahme von persönlicher Verantwortung, zu entwickeln. In diesem Rahmen engagieren wir uns auch bereits seit mehreren Jahren bei der Integration von Flüchtlingen.

In Kooperation mit dem Umweltzentrum Dresden e.V. fanden im Zeitraum von Oktober 2015 bis Juni 2016 mehr als 23 Nachmittage unter dem Motto „ABC-Tische für alte und neue Dresdner“ in der Mensa des MCG statt und boten Schülern, Eltern und Lehrern die Möglichkeit, mit geflüchteten Menschen in Kontakt zu kommen, sich selbst ein Bild von deren Situation zu machen und ihren persönlichen Horizont zu erweitern. Sowohl der Schüler- als auch der Elternrat und die Schulleitung unterstützten das Projekt aktiv. Zeitweise konnten wir fast 100 Flüchtlinge und ebenso viele freiwillige „Deutschlehrer“ bei uns begrüßen.

Nun geht Integration allerdings weit über die Vermittlung von Sprache hinaus und betrifft weitere Bereiche unseres alltäglichen Lebens. Bereits im Rahmen der ABC-Tische haben sich einige Lernpartner die integrierende, veranschaulichende und lehrreiche Wirkung von Spielen zu Nutze gemacht, um die deutsche Sprache zu vermitteln bzw. zu erlernen. Seit April 2017 haben wir daher mit Unterstützung von „Spiel des Jahres e.V.“ das Angebot der ABC-Tische am MCG erweitert. Jeweils am letzten Freitag im Monat findet von 15-17 Uhr ein Spielenachmittag statt. Dafür wurde eine breite Auswahl an Gesellschaftsspielen angeschafft. Der Fokus lag dabei auf Spielen, die leicht verständlich, aber dennoch kommunikativ sind, beispielsweise „Mensch ärgere dich nicht“, „UNO“, „Jenga“ oder auch „Memory“. Die Einladung für diese Nachmittage richtet sich an alle, die gern gemeinsam spielen: an geflüchtete Menschen, an Schüler, Eltern und Lehrer des MCG, an alte und neue Dresdner.

Seit dem ersten Spielenachmittag am 28. April 2017 nehmen regelmäßig zwischen 60 und 80 Spieler das Angebot wahr und verbringen gemeinsam vergnügliche Stunden in angenehmer und ungezwungener Atmosphäre. Nachdem zu Beginn vorrangig männliche Flüchtlinge teilnahmen, verzeichnen wir nun erfreulicherweise zunehmend auch Familien mit Kindern und Frauengruppen, welche regelmäßig und gern kommen. Ein besonderes Highlight bildete die Weihnachtsfeier am 15. Dezember 2017 mit über 100 Teilnehmern. Die Vor- und Nachbereitung der Nachmittage, insbesondere Auf- und Abbau wird in Absprache und Kooperation mit der Schulleitung von einer Gruppe aus Schülern, Lehrern und Eltern, aber auch ehrenamtlich tätigen Dresdnern und geflüchteten Menschen organisiert. Die Spielenachmittage sind zu einem festen Bestandteil unserer Schule geworden und werden aufgrund der positiven Erfahrungen so lange durchgeführt, wie Interesse dafür besteht.

Louise Steinbach, Projektkoordinatorin „Spielend (kennen)lernen“ am MCG