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Gefördert: „Willkommen“

Gefördert: „Willkommen“

1. Kurzdarstellung des Jugendprojekts Boje:

Das Jugendprojekt Boje ist ein ökumenisches Projekt unter Federführung des Evangelischen Kirchenkreises Mühlhausen. Es existiert seit April 2002. Folgende gleichwertige, teilweise ineinander greifende Bereiche bestimmen die Arbeit der Boje: Offener Treff „Kaffeebohne“, Streetwork- und Beratungsbereich, Projektarbeit mit jungen Menschen bis 27 Jahren.

Der besondere Schwerpunkt der Brennpunktarbeit liegt dabei auf der Zielgruppe der 8- bis 18-jährigen Kinder und Jugendlichen im Einzugsgebiet „Bahnhofsviertel“ (einem Sozialraum mit sehr vielfältigen sozialen Problemlagen). Im Leben unserer Besucher spielen Arbeitslosigkeit, Armut, emotionale Vernachlässigung, Gewalt in Familie und Peergroup sowie Drogenerfahrungen eine große Rolle. Viele scheinbar selbstverständliche Bildungsschritte haben diese Kinder und Jugendliche nicht gemacht.

2. Unser Projekt „Willkommen“:

Seit dem Jahr 2013 arbeiten wir vermehrt mit Kindern und Jugendlichen aus den umliegenden Gemeinschaftsunterkünften. Die Zahl hat sich im letzten Jahr erhöht, da neue Gemeinschaftsunterkünfte dazu kamen, Flüchtlingsfamilien dezentral in Mühlhausen untergebracht wurden und von September 2015 bis Juni 2016 eine Erstaufnahmeeinrichtung in Mühlhausen existierte.

Neben unserer eigentlichen Zielgruppe besuchen uns nun noch Kinder aus Flüchtlingsfamilien, die der deutschen Sprache nur bedingt mächtig sind. Unsere Aufgabe besteht darin, beiden Besuchergruppen gerecht zu werden und sie an gemeinsamen Aktionen zu beteiligen. Unsere Besucherzahlen bewegen sich zwischen 10 und 40 Kindern am Tag. Dies ist ganz unterschiedlich – je nach Wetterlage und Jahreszeit.

Als die Herbst- und Wintermonate vor der Tür standen, wollten wir diese Zeit dazu nutzen, mit allen Kindern gemeinsam Brettspiele zu spielen. Nachdem wir die Förderzusage erhalten hatten, kauften wir Spiele verschiedener Kategorien: von kooperativ bis aktiv war alles dabei. Jeden Dienstag und Donnerstag gab es nun feste „Spielzeiten“ im Rahmen der Nachmittagsgestaltung. Auch mittwochs und freitags wurde gespielt, an diesen Tagen wird aber traditionell auch gekocht, so dass die Zeit nicht sehr intensiv genutzt werden konnte.

Wir stellten fest, dass viele Kinder Schwierigkeiten hatten, sich mit den Spielregeln auseinanderzusetzen, so dass wir im Team alle Spiele im Voraus probierten und sie dann den Kindern erklärten.

Durch das gemeinsame Spiel mit den Kindern deutscher Herkunft und den geflüchteten Kindern erlangten wir neue Zugänge zu beiden Gruppen, über die Inhalte der Spiele, durch Kooperation, nonverbal, aber auch durch Wettbewerb (viele unserer Besucher scheitern oft daran, nicht verlieren zu können) – oder einfach nur durch den gemeinsamen Spaß!

Wir bedanken uns recht herzlich für die Unterstützung, die uns im Rahmen unserer Arbeit viele neue Möglichkeiten bot!

Judith Vockrodt-Reich,
Projektleitung BOJE