„Speedy Roll“ von Urtis Šulinskas aus den Verlagen Lifestyle Boardgames und Piatnik ist das Kinderspiel des Jahres 2020.
Pilze, Äpfel und Blätter liegen auf dem Tisch verteilt, wie auf einem Waldboden. Das ist auch wichtig, denn sie braucht der kleine Igel, um schnell nach Hause zu kommen, bevor ihn der Fuchs einholt. Zum Glück hat sich der Igel eingerollt: zu einer niedlichen Fusselkugel. An der haften die Waldteile wie bei einem Klettverschluss, wenn man denn nur geschickt genug kugelt. Pro erwischtem Waldteil darf man sich ein Stück weit über den Spielplan bewegen, vorausgesetzt, man hat die richtigen Teile erwischt. Das tut man kooperativ oder im Wettstreit. Und wer schon richtig gut ist, dieses Rollen zu spielen, probiert die Varianten für Fortgeschrittene und Profis aus – und muss die Kugel zum Beispiel mit geschlossenen Augen rollen. Dieses Geschicklichkeitsspiel mit taktischer Note ist einfach eine runde Sache.
Begründung der Jury
In Kinderspielen wurden schon viele Dinge gerollt. Murmeln, Kugeln, Stämme, aber bis jetzt war noch kein Tennisball dabei. Die Idee, diesen als Igel zu behaupten, an dessen filzigen Stacheln mit Klett beschichtete Äpfel, Pilze und Blätter hängen bleiben, ist allein schon besonders. Aber das alles mit einem Wettrennen zu verknüpfen, bei dem der Igel tatsächlich über den Tisch kugelt und die „aufgespießten“ Dinge die Zugweite bestimmen, macht den besonderen Reiz von „Speedy Roll“ aus. Egal ob kooperativ oder gegeneinander: Hier wird bei jeder Partie eine spannende Geschichte erzählt.
Nominiert waren außerdem „Foto Fish“ von Michael Kallauch (Logis) und „Wir sind die Roboter“ von Reinhard Staupe (Nürnberger-Spielkarten-Verlag).
Der Kinderspiel-Koordinator Christoph Schlewinski führte durch die Preisverleihung, die in diesem Jahr ohne Livepublikum stattfand.