Alan R. Moon und Aaron Weissblum beweisen in ihrem Spiel CAPITOL umgehend und in durchaus spannender Weise, dass Rom doch an einem Tag, ja sogar in ungefähr 60 Minuten, aufgebaut werden kann. Damit ist das etwas angestaubte Sprichwort gänzlich obsolet geworden, das in früher Zeit stets dann herhalten musste, wenn mal wieder etwas nicht pünktlich fertig gestellt werden konnte.
Neun Präfekturen zeigt der Spielplan, die es mit dem Ziel zu besiedeln gilt, dort möglichst auch die Führung zu übernehmen, um Punkte einzuheimsen. Gebaut wird nicht virtuell, sondern mit richtigen kleinen Bausteinen sowie eckigen und runden Dächern. Warum eckig und rund? Ganz einfach, schon im alten Rom schrieb die Bauordnung vor, wo und in welcher Ansammlung welche Dachformen eingesetzt werden durften. Und auch das legte sie fest: Sobald ein Dach auf einem Gebäude sitzt, ist dieses fix und fertig. Nachbauen oder später mal ein bisschen aufstocken ist nicht erlaubt.
Natürlich benötigte man auch im Rom des 2. Jahrhunderts vor Christus zum Bauen eine behördliche Baugenehmigung. Vier davon werden einem netter Weise gleich zu Beginn zugestellt und dazu zwei Dach- und zwei Bausteinkarten. Mehr brauchten auch damals die Bauunternehmer nicht.
Diese Dach-, Baustein- und Baugenehmigungskarten kann man unmittelbar zum Bauen verwenden, man kann sie aber auch als Zahlungsmittel einsetzen, wenn neutrale Bauwerke gegen Höchstgebot versteigert werden. Ein Brunnen, ein schmucker Tempel oder gar ein richtiges Amphitheater – sie alle bringen wichtige Zusatzpunkte für die Wertung.
Und nach jeder Auktion wird gewertet, wer in den einzelnen Präfekturen jeweils die Mehrheit hat und wie viele Punkte über ersteigerte Bauwerke erzielt werden konnten. Das alles wird über die farbigen „Wertungssäulen“ festgehalten, und weiter geht der Bauboom im alten Rom, bis der erfolgreichste Baulöwe der Antike ermittelt ist.