Man kann nicht behaupten, dass RHEINGOLD ein sonderlich friedliches Spiel sei. Im Gegenteil: Hier geht es darum, durch Hauen und Stechen Machtpositionen aufzubauen, Burgen zu erobern und in Besitz zu halten, um schließlich die anderen Spieler zu verdrängen. Der lange, schmale Spielplan zeigt ein Stück des Rheins unterhalb von Bingen, gesäumt von 16 Burgen und Schlössern. Mit dem Würfel bringt man nach und nach Ritterfiguren ins Spiel. Die Augenzahl bestimmt, an welcher Stelle sie eingesetzt werden. Alles weitere entscheidet der Spieler selbst. Zunächst versucht man, möglichst viele Figuren zusammenzubringen, denn einzelne Ritter oder kleine Einheiten sind verwundbar. Die Übermacht von nur einer Figur auf der Gegenseite fegt die Truppe vom Plan, wo sie sich allerdings wieder in die Warteschlange einreiht, um erneut ins Spiel gebracht zu werden – eine Art Ritter-Recycling. Wird eine leere Burg in Besitz genommen, so können die Eroberer gleich weiterziehen, wenn sie nur wenigstens einen Ritter als Platzhalter zurücklassen. RHEINGOLD ist sicher nicht jedermanns Spiel. Eine Partie zu fünft kann aber ohne weiteres zwei bis drei Stunden beanspruchen und einen ganzen Abend mit Spannung füllen.