Direkt an der Ostsee gelegen, nach Westen gerichtet – das 1703 gegründete “Sankt Petersburg“ sollte in den Augen Peters des Großen das moderne Russland verkörpern. Prächtige Paläste und Gebäude, Adlige von Rang und Namen, eine effiziente Verwaltung und tüchtige Handwerker, so die Vision des Zaren, würden den Ruhm der neuen Stadt in die Welt hinaus tragen.

Dies ist der Hintergrund des taktischen Wirtschafts- und Bauspiels SANKT PETERSBURG. In den einzelnen Runden geht es darum, zuerst Handwerker anzuheuern, dann Bauten zu kaufen und schließlich Adlige in die Stadt zu locken. Das für diese Aktionen erforderliche Geld ist jedoch immer knapp. Wer den Rubel nicht richtig zum Rollen bringt, hat denn auch kaum eine Chance gegen seine Konkurrenten, denen es besser gelingt, ihr Potenzial an Handwerkern, Bauten und Adligen in Kapital und Punkte umzusetzen.

SANKT PETERSBURG ist ein Spiel für gewiefte Taktiker: Im Städtebau ist nur erfolgreich, wer in der Lage ist, seine Züge weit im Voraus zu planen. Das heißt in diesem Fall, Kartenkombinationen zusammenzustellen, die entweder begehrte Rubel abwerfen oder es einem ermöglichen, Karten, auf denen Handwerker, Bauten oder Adlige abgebildet sind, günstiger zu kaufen. So werden Handwerker mit eigenen Betrieben aufgewertet, und anspruchsvollen Adligen gefällt es in SANKT PETERSBURG besser, wenn sie abends ins Theater gehen können.

SANKT PETERSBURG besticht zum einen durch seine sorgfältige Gestaltung, zum andern durch einen harmonischen Spielablauf, bei dem die einzelnen Elemente nahtlos ineinander greifen, was ihn trotz hoher Komplexität transparent und schnell verständlich macht. Der Einstieg ist zwar nicht ganz leicht, doch wer ihn schafft, kommt in den Genuss eines Spielvergnügens auf hohem Niveau, bei dem man als Spieler in vielfältiger Art und Weise herausgefordert, aber durch ein intensives Spielerlebnis ebenso reich belohnt wird.