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Tikal

Tikal

Aufgeregtes Treiben im Expeditionslager, letzte Vorbereitungen werden getroffen, bevor es endlich losgehen kann. Eines der letzten Abenteuer liegt vor den Spielern: Tikal, die im Urwald Guatemalas versunkene Maya-Stadt, ist entdeckt und soll dem Dschungel vollständig wieder abgerungen werden. Tempelpyramiden werden freigelegt, Schätze werden ausgegraben, mitten im Dschungel werden Lager angelegt, und niemand weiß, wann und wo der nächste Vulkan ausbricht. Gleichzeitig aber achtet jeder auf die Konkurrenten; denn der erfolgreichste Archäologe wird am Ende des Spieles als Sieger gefeiert.

TIKAL von Michael Kiesling und Wolfgang Kramer lebt stark von dieser geheimnisvollen Atmosphäre. Zu Beginn liegt der schier undurchdringliche Urwald vor den Spielern. Nur mühsam bahnen sie sich ihren Weg, und sie wissen nicht, was sie als Nächstes erwartet. Denn das Gebiet wird aus verdeckt gezogenen Geländetafeln Runde um Runde ausgelegt. Was zeigt die nächste Tafel: einen Tempel, verborgene Schätze, nur eine Lichtung oder gar einen Vulkan? Nachdem ein Spieler die nächste Tafel gezogen hat, darf er frei entscheiden, wo am bereits bekannten Gelände er sie anlegt. Versucht er, sich selbst einen wertvollen Tempel zu sichern, oder soll er lieber seinen Mitspielern den Weg erschweren? Und was bringt ihm momentan am meisten Punkte?

Zudem machen die Mitspieler einem die schönsten Schätze streitig. Die wertvollsten Pyramiden, das sind die, die schon weitgehend freigelegt wurden und deswegen am meisten Ruhm einbringen, sind sowieso hart umkämpft. Eben schien man eine sicher zu besitzen, plötzlich aber ist ein Konkurrent mit mehr Figuren vertreten und übernimmt das Kommando: Im Dschungel zählt nur das Gesetz des Stärkeren! In der Auswahl seiner Aktivitäten ist ein Spieler ziemlich frei; der Umfang aber ist stark begrenzt: gerade mal zehn Aktionspunkte stehen einem Spieler pro Runde zur Verfügung, aber jeder Zug einer Spielfigur kostet Kraft, jedes Buddeln nach Schätzen, jeder Lageraufbau und jeder Nachschub muss hart erarbeitet werden. So kommt zu dem Glückselement, dem Ziehen der Geländetafeln, jede Menge Taktik und Strategie, deren Einfluss man durch eine Zusatzregel noch steigern kann. Besonders gefragt sind sie in den Wertungsrunden, von denen es vier gibt: jedesmal, wenn eine der drei Vulkantafeln gezogen wird, und am Spielende. Wer in der Summe der vier Wertungen am meisten Punkte besitzt, der gewinnt.

TIKAL besitzt nicht nur eine gute Spielidee, sondern ist auch phantastisch ausgestattet. Figuren und Spielsteine sind aus Holz; die Geländetafeln, Schätze und Pyramidenschichten aus festem Karton; eine Grafik, die immer wieder zum Spielen einlädt und echte Urwaldstimmung erzeugt: Das alles macht TIKAL zu einem spannenden Spiel, das man mit zwei bis vier Spielern gleich gut spielen kann und das man immer wieder hervorholen wird.